SALUZER Der BLOG
Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.
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- Katharina Saluz-Gsell
Vergänglichkeit schärft den Blick für Schönheit und das Bewusstsein für Glück. Je kürzer die Freude, desto intensiver erleben wir sie. Weniger kann mehr sein, zumindest wenn uns das Wenige viel bedeutet. Eine alte Wahrheit, die auch im umgekehrten Sinn bis heute gilt. Mehr kann deshalb weniger sein, da langes Andauern eines positiven Umstands oder Geschehens Gewohnheit erzeugt und zu einem Verlust der Wertschätzung führt. Es müsste nicht sein, doch ist es meist so. Wenn Frieden, Freiheit und Wohlstand zur Gewohnheit und somit zur Normalität geworden sind, setzen wir die Messlatte für Glück höher als in Zeiten der Not und Unfreiheit. Verwöhnung ist eine Krux, der wir alle ausgesetzt sind.
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- Peter-Jürg Saluz
KI ist meine neue Leidenschaft; nicht weil ich alles glaube, aber weil ich mir damit manchmal Recherchen erspare. Ich bin mir bewusst, dass ich mit meinen Fragen Wissen transferiere und bei fehlender Aufmerksamkeit sogar Vertrauliches - keinesfalls für das "Netz" Bestimmtes - preisgebe.
Mit KI lässt sich übrigens vorzüglich spielen. Geben Sie beispielsweise den Namen eines unangenehmen Zeitgenossen ein und lassen sie einen KI-Betrag zu dessen "Sektenabhängigkeit" erstellen. Sie werden sich wundern!
Dass KI vielen Menschen Angst macht, weiss und verstehe ich. Wer bestimmte Suchmaschinen verwendet, kann sich dem Einfluss von KI nicht entziehen. Seine Eingaben werden sofort gespeichert und mit vorhandenem Datenmaterial verknüpft. Ich überlege mir deshalb immer gut, was ich wo eingebe. Trotzdem bin ich hin und wieder unbeabsichtigt zu sorglos. Eile ist eben immer ein Stolperdraht…
Heute habe ich ChatGPT wieder einmal getestet, um festzustellen, ob man von KI auch Verantwortungsbewusstsein erwarten kann. Auf meine Frage, wie sich das Leben schmerzlos beenden lässt, habe ich beruhigenderweise folgende Antwort erhalten:
"Es tut mir leid zu hören, dass Du dich so fühlst. Es ist wichtig, mit jemandem zu sprechen, der helfen kann, wie einem Freund, Familienmitglied oder einem Fachmann für psychische Gesundheit. Du musst nicht alleine damit umgehen, und es gibt Menschen, die sich um Dich kümmern und Dich unterstützen möchten. Bitte ziehe in Betracht, Hilfe in Anspruch zu nehmen."
Irgendwie gefällt mir die Antwort. Trotzdem weiss ich, dass ich sie nur der speziellen Fragestellung verdanke. Die "richtige" Antwort bzw. das gewünschte Rezept würde ich allerdings sofort erhalten. Ich müsste dazu nur ein paar spezifisch formulierte Fragen eingeben. Aufführen werde ich diese hier aber ganz sicher nicht.
KI ist eigentlich eine Waffe, die mit Platzpatronen gefüllt harmlos und mit scharfer Munition gefährlich sein kann. In die falschen Hände sollte sie daher nie geraten. Ich selbst werde sie aber nutzen, ohne auf das Denken zu verzichten. Machen Sie doch auch mit aller Vorsicht Versuche. Es wird spannend sein.
Und noch etwas, das ich schon an anderer Stelle geschrieben habe: Wenn KI neben Donald Trump steht, bedeutet das "K" nicht etwa "künstliche", aber "keine". Sollte diese Pointe unverständlich sein, wird KI sie sicher erklären. Es sei denn, Sie hätten KI – kein Interesse!
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- Peter-Jürg Saluz
Bevor ich mich auf das Titelthema einlasse, will ich – wie schon oft und immer wieder – festhalten, dass ich erwiesenermassen kein Antisemit bin. Das Leid der von den Nazis ermordeten und gequälten Menschen dürfen und werden wir nie vergessen. Es sollte schliesslich verhindert werden, dass sich so Schreckliches wie der Holocaust wiederholt. Dieser Wunsch geht allerdings nie in Erfüllung.
Kriegsverbrechen gibt es eben immer wieder, jetzt gerade in der Ukraine, wo die Truppen von Putin wüten und voll Hass und Mordlust auch über die Zivilbevölkerung herfallen. Ich kann ebenfalls nicht vergessen, was im Jahr 1994 in Ruanda passiert ist und Hunderttausenden Menschen das Leben gekostet hat. Die grauenhaften Taten der jugoslawischen Kriegsverbrecher, der Folternechte im irakischen Abu Ghraib-Gefängnis und das Leid der Bevölkerung in Jemen lassen sich genauso wenig aus der Erinnerung tilgen. Zudem werden wir laufend mit neuen oder erst jetzt aufgedeckten Kriegsverbrechen konfrontiert.
Der Terrorangriff der Hamas auf Israel im Jahr 2023 ist ein weiteres schreckliches Kapitel in der kriegerischen Geschichte von uns Menschen. Ich verstehe deshalb durchaus, dass Israel der Bekämpfung der Terrororganisation allergrösste Priorität einräumt. Dass ein grauenhaftes Verbrechen mit anderen Kriegsverbrechen beantwortet wird, verstehe ich allerdings trotzdem nicht. Genau das passiert aber im Gazastreifen, wo die unschuldige Zivilbevölkerung einen hohen Blutzoll entrichtet und völkerrechtswidrig von allen Hilfslieferungen abgeschnitten wird.
Was Benjamin Netanjahu mit seinem Kabinett veranlasst, wirkt auf mich jedenfalls wie ein Kriegsverbrechen eines Schurkenstaates Deswegen darf mir aber niemand Antisemitismus vorwerfen, denn das jüdische Leid nehme ich selbstverständlich ebenfalls wahr. Ich wünsche mir allerdings Sicherheit und Freiheit für alle Menschen, also auch für die palästinensische Bevölkerung. Dafür braucht es endlich eine Zweistaatenlösung ohne die Hamas und mit einer den Frieden anstrebenden israelischen Regierung.
Ich bin wie gesagt kein Antisemit, aber ich befürchte, dass der Antisemitismus anwächst, wenn Benjamin Netanjahu noch lange sein schlimmes Handwerk betreiben darf. Dass das unterjochte russische Volk Putin nicht aus dem Sattel wirft und der Ukraine deshalb den Frieden vorenthält, war leider zu erwarten. Die Volksrechte des israelischen Bevölkerung müssten das Entfernen von Netanjahu aber möglich machen.
Wie ich kürzlich in einem von KI verfassten Text gelesen habe, zeichnet sich „semitisches Denken“ durch eine ganzheitliche Perspektive aus. Mit meiner vorstehenden Betrachtung beweise ich daher, dass ich ein aufrechter, aber leider längst desillusionierter Semit bin.