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Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.

 

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Scampi-Generikum

Vor kurzem haben meine Frau und ich - auch an dieser Stelle - heftig über die neusten kulinarischen Trends diskutiert, uns dabei aber kaum angenähert. Ich darf auf jeden Fall noch immer kein Mehlwurmgericht in der heimischen Küche zubereiten. Grillen und Heuschrecken stehen ebenfalls nicht zur Diskussion. Da mir diese ohnehin nicht schmecken, ist das jedoch kein Problem. Beim Gedanken an Mehlwürmer läuft mir allerdings weiterhin das Wasser im Mund zusammen. Ich muss nur noch entscheiden, ob ich die fast honigfarbigen Knusperlinge als Süssspeise konsumieren oder doch eher salzig zubereiten soll. Mich beschäftigt aber auch die Frage, ob die Larven der Grossen Wachsmotte ebenfalls geniessbar und schmackhaft sind. Das wäre nämlich absolut genial, denn die Raupe verspeist angeblich den biologisch kaum abbaubaren Kunststoff Polyethylen. Gegebenenfalls könnte ich also Kunststoffabfall verwerten und damit gleichzeitig das zum späteren Verzehr dienende Getier mästen. Das Lebensmittelrecht 2017 setzt der Kreativität fast keine Grenzen mehr. Als Liebhaber von Krustentieren werde ich daher demnächst meinen Garten umgraben. Die Engerlinge des Maikäfers könnten nämlich vom Geschmack her durchaus ein Scampi-Generikum sein; knackig im Biss und erst noch gratis.

Nachtrag: Weil meine Frau den vorstehenden Text mittlerweile gesehen hat, muss ich an dieser Stelle wohl noch den Vermerk „Diskussion wird demnächst fortgesetzt!“ einfügen. Ich werde dann aber schweigen, denn mit mehlwurmvollem Mund spricht man nicht…

Die Höchsten

Wenn alljährlich landauf landab die Parlamentspräsidien neu bestellt werden, erfahren wir, wer höchste Schweizerin, höchster Bündner oder höchste Seldwylerin geworden ist. Die sprachliche Überhöhung stört mich, denn sie macht die ämterlosen Stimmbürger zu Untertanen. Zudem mag es durchaus sein, dass einige der „Höchsten“ etwas den Realitätsbezug verlieren. Das zeigt sich z.B. dann, wenn am Beginn eines einzigen, kurzen Amtsjahres pompöse, mit Steuergeld finanzierte Inaugurationsfeiern stattfinden. Die Selbstverständlichkeit, mit der solche Anlässe inszeniert werden, macht mich nachdenklich. Es ist höchste Zeit, dass wir dem wirklich Höchsten, also dem Souverän, in angemessener Art und Weise huldigen.

Nicht fackeln mit Fake

Selbst seriöse Berichterstattung gerät neu unter Verdacht. Das ist ein Problem. Was stimmt und was nicht, steht nämlich nirgends geschrieben. Zwar werden Ratschläge für das Erkennen von Fake-News wie Schminktipps verbreitet. Doch niemand kann sagen, ob nicht auch in den Tipps der Wurm drin ist. Da hilft nur eines: Man glaubt nicht mehr, was man glauben will, sondern nur noch, was man glauben kann. Es ist wie in der Abfallbewirtschaftung, wo Unbrauchbares entsorgt und Brauchbares dem Recycling zugeführt wird. Bei den News trennt man Unwahres von Wahrem am besten gleich selber. Das Zeug dazu hat jeder, der will. Langes Fackeln mit Fake mag verführerisch sein, doch macht es definitiv keinen Sinn.


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