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SALUZER Der BLOG

Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.

 

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Einleuchtend, aber tröstlich

Man sagt, dass man im Alter wieder zum Kind wird. Bei mir könnte das zutreffen, denn ich freue mich neuerdings wie in Kindertagen über Banalitäten und stelle Warum-Fragen, die nicht gerade altersgerecht sind. Google und Wikipedia helfen mir dann jedoch nicht. Sie geben zu exakt Auskunft und bleiben zwangsläufig ohne jedes Einfühlungsvermögen. Ich aber möchte Antworten, die meiner Psyche gut tun, also sozusagen personalisiert sind. Meine kindlichen Fragen haben meine Eltern seinerzeit immer möglichst zutreffend und kindgerecht beantwortet. Dabei ist sicher vieles zurechtgebogen, aber bestimmt nie ins Gegenteil umgekehrt worden. Rückblickend staune ich, wie gut meine Mutter und mein Vater das kindliche Seelenheil und die Wahrheit verbinden konnten. Das habe ich später nicht annähernd so gut geschafft, und auch als mittlerweile zum Dreifach-Neni Gewordener beherrsche ich die Kunst meiner Eltern noch immer nicht. Es ist daher ziemlich paradox, wenn ich für mich selbst noch einmal so perfekte Antwortgeber haben möchte. Warum das Gras so grün und die Luft so unsichtbar ist, müsste man mir nicht erklären. Ich könnte aber unendlich viele Fragen stellen, die ich gerne einleuchtend und tröstlich beantwortet hätte. Allerdings merke ich plötzlich, dass das Fehlen der herbei gesehnten Erklärer gar kein Systemfehler ist. Irgendeinen Anlass braucht man schliesslich, damit man sich auf die Suche nach dem Sinn des Lebens begibt. Warum diese Suche mit zunehmendem Alter eine immer grössere Bedeutung bekommt, liesse ich mir jedoch gerne erklären - einleuchtend und möglichst tröstlich!     

Verweigern wir den Protest!

Welcher Kategorie würden Sie ein Buch zuordnen, das kein erkennbares Ziel ausser jenes der Provokation verfolgt? Zugegeben, die Frage ist rhetorischer Natur. Bücher, die provozieren, gibt es bekanntlich unzählige. Längst bilden sie trotz der bunten Vielfalt eine Kategorie für sich. Ihre Autoren und Herausgeber entstammen zwar den verschiedensten Welten. Die Lust an der Provokation verbindet sie indessen, und das ist kein Zufall. Denn Provokation ist ein Erfolgsrezept, zumindest wenn sie die Menschen dort trifft, wo sie verletzlich sind. Wer das erst begriffen hat, wer Ideen hat und sich ausdrücken kann, der verfügt über die nötigen Mittel, um sich Gehör zu verschaffen und für Aufruhr zu sorgen. Er kann echtes oder vermeintliches Wissen zur Sensation aufbereiten, er kann Unruhe stiften und Angst verbreiten, und vielleicht ist er versucht, mit der Gutgläubigkeit und Unbedarftheit der Leserschaft zu spielen. An diesem Punkt trägt er nicht mehr die alleinige Verantwortung für sein Tun. Es liegt an uns, zu entscheiden, ob wir auf das Spiel eintreten oder nicht. Besser, wir bleiben stumm und verweigern den Protest. Nur so ist zu stoppen, wer laut den eigenen Erfolg einfordert.

Wir selbst und nur wir

Selbsthilfe, Selbstverwirklichung, Selbstentfaltung, Selbstoptimierung - immer wieder geistern vielfältige Begrifflichkeiten rund ums Selbst durch die Medien- und Bücherwelt. In Verbindung mit dem allgegenwärtigen Spuk um dieses viel zitierte Etwas, das doch nur uns selber meint und somit uns alle betrifft, erreicht uns die militante Aufforderung, endlich Kurs hin zu den eigenen verborgenen Möglichkeiten und Bedürfnissen aufzunehmen. Doch der Weg in die unerforschten eigenen Tiefen ist anerkanntermassen ein beschwerlicher. Zahlreiche Ratgeber unterbreiten uns deshalb in Wort und Schrift ihr Hilfsangebot. Mit den wundersamsten Versprechen für ein gehaltvolleres, besseres Leben betreiben sie einträgliche Eigenwerbung und buhlen um unsere Aufmerksamkeit. Doch die Wirkung der offerierten Hilfe ist zwiespältig. Jeder Tipp, den wir empfangen, nährt nämlich die Gewissheit, dass wir die angeblich gut gemeinte Anleitung brauchen. Das widerspricht dem Wunsch, eigenständig zu sein und uns selber zu helfen. Es verzögert den ersten und wichtigsten Schritt in die richtige Richtung. Um zu neuen Ufern aufzubrechen, müssen wir zwingend altes Land verlassen. Wer das will, trifft den Entscheid für sich allein. Dabei kann ihm niemand helfen.


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