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Schreiben, was wir denken - unabhängig und unbeeinflusst. Das wollen wir. Unsere Texte werden kritisch, politisch, besinnlich und kulturell geprägt sein und immer wieder durch etwas Neues, nicht selten auch Amüsantes, ergänzt werden. Kommentare und Textbeiträge nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Sie werden von uns wahlweise veröffentlicht oder als Anregung verstanden.

 

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Mangelnde Sensibilität

Gute Politik ist immer auch einem übergeordneten Sinn für Mass und Verhältnismässigkeit zu verdanken. Mit der politischen Ausrichtung hat das weniger zu tun, als mit der Sensibilität für die Anliegen und Befindlichkeiten der Bevölkerung. Wie im Privatleben und anderswo, wo Menschen miteinander zu tun haben, fällt sie aber auch in der Politik mitunter durch ihre totale Abwesenheit auf. Dabei müsste doch gerade dort, wo über das Geschick eines Landes und seiner Menschen entschieden wird, Sensibilität entscheidend mitbestimmen. Ein Beispiel, das dieser Idealvorstellung widerspricht, „verdanken“ wir der Zürcher Stadtpräsidentin. Die Verschärfung der Einbürgerungspraxis, die unser Bundesparlament vor drei Jahren per 2018 beschlossen hatte, bewog Corine Mauch jetzt zu einer an 40'000 Adressen gerichteten Briefaktion. Darin fordert sie Ausländerinnen und Ausländer auf, sich über die Möglichkeiten der Einbürgerung zu informieren. Gleichzeitig hat die Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr ein Schreiben an sämtliche Gemeinden des Kantons verschickt, in dem sie diese zu einer entsprechenden Briefaktion ermuntert. Da die Einbürgerungspraxis in unserm Land aber ein umstrittenes, mit Ängsten und berechtigten Vorbehalten behaftetes Thema ist, irritieren derartige auf Eigeninitiative beruhende Aktionen. Man fragt sich, ob es nicht die Mission der beiden Politikerinnen wäre, parlamentarische Beschlüsse zu unterstützen, statt diese zu hintertreiben. Stimmig ist solches Verhalten jedenfalls nicht, und vor allem stellt man einen Mangel an Sensibilität fest!

Die Gedanken sind frei

Bei mir soll und darf niemand missionieren, denn ich bin nicht religiös und gehöre keiner Glaubensgemeinschaft an. Das wird sich auch nicht mehr ändern. Was ich glaube, ist allein meine Sache. Gleiches gestehe ich aber auch meinen Mitmenschen zu. Auch sie dürfen glauben, was immer sie wollen. Bewerten soll man nur die Taten und nicht das Geglaubte. Wer gesetzestreu handelt und sich nach ethischen Grundsätzen richtet, ist auf dem richtigen Weg, und diesen möchte ich ebenfalls einschlagen. Immer, wenn ich denke, dass mir das längst gelungen ist, kommen jedoch bereits wieder Zweifel auf. Gesetzestreues Handeln nach ethischen Grundsätzen mag zwar gut sein, aber es fehlen doch ein paar Ingredienzien zur Perfektion. Bei mir hat es zum Beispiel schon oft an Toleranz gemangelt. Selbstkritisch feststellen musste ich das erst kürzlich wieder, als ich gewahr wurde, dass man in meinem Beisein das Wort Jesus nur ganz verschämt verwendet. Das bringt Schande über mich, weil ich offenbar bei gläubigen Menschen beklemmende Gefühle verursache. Dafür leiste ich Abbitte, besonders bei der mir unbekannten Person, die mir seit vielen, vielen Jahren ganz klandestin fromme Traktätchen in den Briefkasten steckt. Wer an Jesus glaubt, darf das mir gegenüber immer überzeugt und selbstverständlich ohne Scheu zeigen. Ich werde sie oder ihn dieser Überzeugung wegen achten und ehren. Allerdings nur dann, wenn man mir keine evangelikalen Moralvorstellungen aufzwingen und mich auch nie bekehren will. Wenn die Gedanken wirklich frei sein und bleiben sollen, dann braucht es Toleranz und gegenseitigen Respekt. Sie aufzubringen, will ich mir zur Pflicht machen.

Die Terroristen freuen sich

Immer wieder werden auch in unserm Land Stimmen laut, die im islamistischen Terror die logische und verständliche Reaktion auf westliche Einmischung in Kriegs- und Krisengebieten des Nahen Ostens sehen. Damit setzen sie ein fatales Zeichen, weil sie das Massenmorden religiöser Fanatiker in gewisser Weise legitimieren und die Verantwortung auf der Opferseite orten. Selbstbezichtigung und eine Umkehrung der Schuldzuweisung werden in manchen Kreisen mit geradezu sektiererischem Engagement gepflegt. Das hilft allerdings niemandem, sondern es erschwert den Umgang mit Wut und Trauer zusätzlich und unnötig. Wer sich ob der um sich greifenden Gewalt an Unschuldigen rat- und sprachlos zeigt, kommt der Wahrheit wahrscheinlich so nah, wie man ihr überhaupt kommen kann. Erklärungsversuche sind oft nichts anderes als ideologische Bekenntnisse. Egal, ob sie von den Gewaltverstehern in unsern Reihen oder von den Mördern abgegeben werden. Mit Anteilnahme, Moral und Gerechtigkeit hat das nichts zu tun. Die Terroristen aber freuen sich, dass ihnen „progressive Westler“ so entgegenkommend den Joker zuspielen. Die Strategie des Tötens kann weitergehen.


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